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«arche*14»

«arche*14»


am anfang scheint die sonne hell und klar.
am anfang war ...
wenn also schon etwas gewesen ist, muss dieses schon vor dem anfang sein.
diese frage beschäftigte schon die ersten menschen.
was ist hinter dem anfang? sie wollten den vorhang heben. und sie unternahmen eine reise. zur wahrheit. sie bedienten sich für diese reise bewusstseinserweiternder früchte, welche sie an einem einzigen baum fanden.
diese erkenntnisse erkauften sie sich damit, fortan in einem weiten und öden land leben zu müssen.

oder auch so:
einst erhielt ein mensch den auftrag, ein reisegefährt zu bauen. auch dieses land war weit und trocken. der auftraggeber verdeutlichte die aufgabe und verlangte ein gefährt, welches noch nie gesehen, noch nie dagewesen zu sein habe. sozusagen eine sensation. es war die rede von flüssigem, von endlosem wasser. einer fläche ohne grund und boden. räder würden untauglich sein. da entsann sich der mensch, einmal von urvätern über grosse kästen oder eine art körbe, die auf eben diesem zu schwimmen pflegten, gehört zu haben. so schlug er bäume, schnitt bretter und äste und flocht und zimmerte einen grossen trog und nannte diesen arché.
denn in einer fremden sprache bedeutet dieses «anfang».
da nun dieses grosse in der weite stand, goss der auftraggeber mit mächtigen schöpfkellen wasser auf die ebene und innert kurzer zeit war gänzlich alles land unter. und dieser mensch, mit den seinen, unternahm eine weite reise mit dem gefährt, bis auf einen hohen berg.

beide geschichten erzählen von reisen in anderswelten.
stehen wir hier am landungsplatz oder auf dem bauplatz?
anfang oder ende?


ort: marzili bern, jetztkunst no4
material: holz
dimensionen: länge 22 m
jahr: 2014

die fotografien sind erhältlich in einer auflage von 12 expl, grösse nach wunsch